Wir sind eine segelnde Verbindung

 

Unser Segelboot heißt Frisia V und ist etwa 12 lang. Damit machen wir so oft es geht gemeinsame mehrtägige Törns auf der Ostsee mit vier bis fünf Leuten als Crew. Aber auch wenn es nur für einen Nachmittag auf die Kieler Förde geht, ist das immer wieder ein tolles Erlebnis.

 

 

Eine Jolle steht uns auch zur Verfügung, mit der sich ein spontanes Segelabenteuer auf der Förde schnell realisieren lässt. Hier ist Können und Körpereinsatz gefragt! Spaß inklusive!

 

 

Wenn Du Lust auf Segeln hast, schon Segeln kannst oder es lernen willst, dann bist Du bei der Frisia genau richtig.

"Leinen los!"

Leinen los!

 

“Alle Mann an Bord und Leinen los!” – Dieser Satz verändert schlagartig alles. Mit dem Loslösen der Leinen trennen sich nicht nur symbolisch zwei Welten. Sobald das Schiff ablegt, lässt es die Landwelt hinter sich und taucht ein in eine andere Welt auf dem Wasser. Hier ist alles anders. Die Zeit tickt anders. Deine Gedanken sind anders. Die Bewegungen sind anders. Die Aufgaben sind anders. Das Wetter ist anders. Der Wind… Die Gerüche… Der Himmel… Die Prioritäten… Die Gefühle… Alles ist anders.

 

 

Nichts von dem, was uns an Land – im Alltag – noch beschäftigt hat, zählt auf See. Termine, Telefon, Einkaufen gehen, Uni, Hausarbeiten, Wäsche waschen, Filme gucken, Internet, Autos, Straßen, Leute… die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. All diese Dinge scheinen wie vom Bildschirm verschwunden sobald die Leinen los sind.

"Alles ist anders"

Alles was jetzt zählt, umgibt dich in direkter Weise. Du bewegst dich auf einem Boot, keine neun Meter lang. Dein Hauptfokus liegt nun auf dem Wind, der das Boot leise durch die Wellen schiebt. Woher kommt der Wind, stehen die Segel richtig, stimmt der Kurs? Das sind auf einmal wichtige Dinge. Statt zwanzig Mal in der Stunde auf das Smartphone zu schauen, schaust Du doppelt so oft auf den Verklicker oben am Masttopp, der Dir die Windrichtung anzeigt, oder auf den Kompass. Deine Augen suchen unentwegt den Horizont ab, suchen nach Landmarken und Peilpunkten, beobachten das Wetter und die Wolken, halten Ausschau nach anderen Segelbooten und Schiffen die den Kurs kreuzen.

 

 

Du bist in einem Element mit der See und dem Wetter.

 

 

In der Flaute tropft die Zeit wie Honig durchs Stundenglas und die Sonne brennt vom Himmel, als wärst Du in der Wüste. Doch zum Glück bist Du von kühlendem Nass umgeben, was die nötige Erfrischung bereit hält. Und da – ein kleines Kräuseln der Wasseroberfläche! Es kommt eine leichte Brise auf und das Schiff nimmt endlich wieder Fahrt auf. An Land ist es schwer, sich vorzustellen, welche erlösenden Gefühle dieses kleine Lüftchen auszulösen vermag.

 

 

Es wird Abend und die untergehende Sonne taucht das kleine Stück Steilküste, vor der Ihr  vor Anker liegt, in rotes Licht. Die Wasseroberfläche ist spiegelglatt in dieser geschützten Bucht und das kleine Beiboot ist beladen mit den wichtigsten Dingen, um am Strand eine deftige Mahlzeit zu kochen und dem Tag einen würdigen Abschluss zu verpassen. Kartoffeln, frisch gefangener Fisch, Rum. Treibholz ist in Hülle und Fülle vorhanden, sodass ein kleines Feuer schnell entzündet ist. Diese Nacht kann lang werden…

Die letzte Welle hatte es in sich. Sie ergoss sich über das halbe Vordeck und ein weiterer Schwall spritzte in die Plicht, wo jedes Crewmitglied ohne Kapuze sich nun wünscht, eine aufgehabt zu haben. Ratlose Gesichter schauen sich an. In der letzten halben Stunde hat der Wind deutlich an Kraft zugelegt und spielt nun mit dem Boot, als wäre es eine Nussschale. Es bleibt keine Zeit zu zögern: Zwei müssen sich mit Sicherungsleinen nach vorne begeben und das Vorsegel bergen, um es durch ein kleineres zu ersetzen. Auch das Großsegel muss gerefft werden, damit die kleinere Segelfläche dem Wind weniger Angriffsfläche bietet. Diese Aufgabe bedeutet vor allem eines: gut festhalten. Der Kaffee nach diesen anstrengenden und nassen Stunden auf See hat noch nie so gut geschmeckt!

 

 

Erst sobald der Fuß wieder den Steg im Kieler Hafen berührt, kommen die Gedanken an den Alltag zurück. Hinter Dir liegen vielleicht nur drei Tage auf See, doch es fühlt sich an, wie zwei Wochen Abenteuerurlaub in einem fremden Land.